Cane Corso Info


 

HALTUNG:

 

"Bei der Anschaffung eines Cane Corso müssen die Rahmenbedingungen stimmen, um das Risiko von Verhaltensauffälligkeiten zu minimieren.

Sein Elan, sein Erbe als Jagdgebrauchshund und seine oftmals ungestüme Kraft prädestinieren ihn nicht für Kleinkinder.

 

Ein Mehrparteienhaus, Stadthaus oder eine Wohnung sind kein rassegerechtes Umfeld für einen Cane Corso. Ein Wachhund schlägt bei Geräuschen an. Und heißt auch nicht jeden willkommen. Wird es dann den Nachbarn aufgrund der Lärmbelästigung zu viel oder dem Besuch zu anstrengend, wird mühevoll versucht, dem Hund sein natürliches Verhalten abzuerziehen. Was meist auf beiden Seiten zu Enttäuschung und Problemen führt und viel zu oft im Tierheim endet. Weit sinnvoller wäre es, sich eine Rasse anzuschaffen, die nicht umkonditioniert und unglücklich gemacht werden muss.

 

Ein Cane Corso braucht Gesellschaft. Täglich über Stunden allein gelassen ist für ihn eine Qual, auf die er mit Verhaltensstörungen reagiert.

Bewegung, intellektuelle Anforderung und Kooperation mit dem Menschen sind wesentliche Faktoren im Leben eines Cane Corso. Dies bedingt eine verantwortungsvolle Einstellung, viel Zeit und Engagement und ein fundiertes Wissen um die Bedürfnisse des Hundes.

Wer im VPG/IPO - Sport glänzen möchte oder ein Prestigeobjekt sucht, ist mit einem Malinois oder Rottweiler besser bedient.

 

Ein Cane Corso kostet Geld:

Anschaffung, Futter, Pflege, Gesundheitsvorsorge, Krankheitskosten, Steuern, Versicherung, ect. ect.

Ein Cane Corso kostet Zeit:

Er will erzogen und beschäftigt werden, er braucht Gesellschaft, Bewegung und eine Aufgabe. Und dies sein Leben lang!

Ein Cane Corso kostet Nerven:

Ausbildung und Training verlangen Erfahrung, Geduld und Gelassenheit, Fein- und Fingerspitzengefühl eines ruhigen, sicheren und konsequenten Besitzers, der ohne Härte und Druck geradlinig führt.

Wenn man Zeit, Geld und Nerven sparen will, erfreut man sich besser an anderen Dingen.

 

Als logische Fortführung ergibt sich hieraus, dass der klassische Cane Corso-Halter über ein Haus mit Grundstück verfügen sollte, das sich zum Bewachen und Beschützen anbietet und dem Hund so die Möglichkeit verschafft, seiner ursprünglichen Aufgabe nachzukommen um psychisch wie körperlich gesund zu bleiben. Eine fundierte Hundeerfahrung vornehmlich von Molosserrassen oder Gebrauchshunderassen besitzt. Mit rassetypischen Vor-und Nachteilen wie dem Territorialverhalten und dem "eigenen Kopf bei sensiblem Gemüt" umzugehen weiß. Die finanziellen Mittel und den Aufwand an Zeit nicht scheut. Der körperlich in der Lage ist, einen kraftvollen Hund zu handeln und sich psychisch und mental über Souveränität, Selbstdisziplin, Geduld, Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbewußtsein und gesunden Hundeverstand definiert.

 

Außerdem: Wenn sie einen Hund "besitzen" möchten, ist der Cane Corso nichts für Sie.

Wenn Sie sich wünschen, mit einem Hund in der Familie 'zusammenzuleben' , wenn Sie sich wünschen, echte Zuneigung zu geben und zu erhalten. Wenn Sie das Leben genießen, indem Sie Gefühle der Herzensgüte erfahren...

 ...kann der Cane Corso Ihr Begleiter sein."

 

 

WESEN UND VERHALTEN:

 

"Im italienischen Standard ist unter dem Stichwort Verhalten/Charakter folgendes ausgeführt:

 

Beschützer von Eigentum, Familie und Vieh; extrem agil und eigenverantwortlich. In der Vergangenheit wurde er zum Hüten von Nutzvieh und zur Großwildjagd verwendet.

 

Gemäß italienischem Standard von Morsiani ist der Cane Corso intelligent, kraftvoll, ausgeglichen und gut auszubilden. Eindeutig: ein Wach-und Schutzhund. Außerordentlich beweglich und reaktionsschnell. Fügsam gegenüber seinem Besitzer, freundlich mit Kindern und der Familie. Und bei Bedarf auch beherzter Beschützer von Personen, Haus und Grund.

 

Laut Danilo Giorgio sind die typischen Charaktereigenschaften, die einen Cane Corso auszeichnen sollten:

Aggressivität, Fügsamkeit, Geselligkeit, psychische Balance und nervliche Ausgeglichenheit. Diese charakterliche Ausstattung macht den Cane Corso zu einem ruhigen, kontrollierten und reflektierten Hund. Seine wahre Stärke ist die ihm eigene Stabilität, sein inneres Gleichgewicht und seine Nervenfestigkeit.'

 

Der Cane Corso hat eine ausgeprägte instinktive und adaptive Intelligenz, die ihn befähigt sich Situationen anzupassen und situativ angemessen zu reagieren.

 Wobei er es vorzieht, eigenständig zu lernen und zu entscheiden, welcher Weg der beste ist. Der Cane Corso ist ein Hund mit

"scienza e coscienza" der sozusagen nach bestem Wissen und Gewissen handelt. Einen echten Cane Corso zeichnet sein starkes psychisches Gleichgewicht und seine Reflexivität aus.

Er ist ein Hund, der denkt, der autonom und perfekt Zeit, Art und Weise abschätzt, bevor er eingreift. Aber wenn er es tut, dann mit absoluter Vehemenz und Entschlossenheit, quasi in weniger als einer Sekunde von 0 auf 100 und umgekehrt. Der Cane Corso hat ein starkes Gefühl der Eigenverantwortung auch und im Besonderen für sein Territorium. Auf dem eigenen Grundstück fühlt er sich am Wohlsten und verlässt es auch nicht. Territorialverhalten und Wachsamkeit bedeuten aber auch, dass fremde Tiere oder Menschen nicht einfach sein Revier betreten können. Der Cane Corso ist nicht nur ein Wachhund, sondern hat auch die Fähigkeit zur Verteidigung. Fremden gegenüber verhält er sich zurückhaltend bis misstrauisch.

 

Er ist ein selbstständiger, aufgeweckter, zielstrebiger Hund mit einem ausgezeichneten Gedächtnis und einem starken Willen, vital und arbeitsfreudig, der eine Aufgabe benötigt, um zufrieden und ausgeglichen zu sein. Sein Temperament, seine Spielfreude, sein Bewegungsdrang und seine Neugierde wollen befriedigt werden.

Wegen seiner Sensibilität braucht er aber ebenso viele ausgiebige Ruhephasen!

Aufgrund seiner schnellen Auffassungsgabe ist er gut zu erziehen und auszubilden. Allerdings wird er nie wie ein Automat reagieren und das Erlernte nicht immer verlässlich umsetzen. ("...non è un cane telecomandato"). Seine lebhafte Intelligenz zeigt sich eben auch in Eigeninitiative und Unabhängigkeit.

Als aufnahmestarker Beobachter lernt er schnell, seine Familienmitglieder zu interpretieren und gegebenenfalls auszunützen oder im besten Sinne, die jeweilige Hausordnung zu akzeptieren.

 

Der Cane Corso ist ein geselliger Hund, der mit und für seinen Herrn leben möchte. Im sozialen Umgang mit seiner Familie ist er feinfühlig und empfindsam, anschmiegsam, loyal, gutmütig und tolerant mit Kindern, falls diese gelernt haben, wie man sich korrekterweise gegenüber einem Hund zu verhalten hat. Das Kinder niemals ohne Aufsicht mit einem Hund alleingelassen werden dürfen, sollte selbstverständlich sein. Im Spiel Kind und Hund zeigt sich dann auch oft ein Beziehungsgeflecht, welches im besten Sinne von Lernen, Heiterkeit, Verständnis, Vertrauen und Sicherheit geprägt ist.

Dazu braucht er aber einen engen Familienanschluss, eine konstante Zuwendung, die ihn weder vermenschlicht noch versachlicht, und eine konsequente, einfühlende und geduldige Führung mit klaren Vorgaben und festen Grenzen!

 

Auf Härte reagiert er sehr sensibel und schaltet auf Durchzug oder reagiert mit Übersprungshandlungen.

 

Der Cane Corso ist bis ins Erwachsenenalter spielerisch veranlagt. Und so wie er Streicheleinheiten liebt, schätzt er auch das ruppige robuste Spielen und Rempeln mit einem gleichstarken menschlichen Partner.

 

Die individuellen Unterschiede zwischen den Cani Corso zeigen auch die außergewöhnliche Vielfalt der Rasse. Den einzigartigen und ursprünglichen Charakter 'seines Hundes' zu ergründen und zu analysieren macht nicht nur große Freude, sondern hilft auch, das Beste im eigenen Hund zu aktivieren und zu stärken."

 

Quelle:

aus dem Buch

'Der Cane Corso Italiano'

von Margit Hartleb


◙ FCI Rassestandard

Cane Corso Italiano

Datum der Publikationen des gültigen Offiziellen Standards: 17.12.2015

FCI- Standard Nr. 343.  Offizielle Sprache ist Englisch.

 

VERWENDUNG : Wach-, Schutz-, Polizei-, und Fährtenhund.

 

KLASSIFIKATION FCI:
Gruppe 2        Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde.
Sektion 2.1     Molosser, Doggenartige Hunde. Mit Arbeitsprüfung.

 

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Der Cane Corso ist ein direkter Nachkomme der römischen Molosser. Früher überall in Italien vorhanden, war er in den letzten Jahren nur noch in Apulien und in den angrenzenden süditalienischen Provinzen vertreten. Sein Name leitet sich vom lateinischen « cohors » ab, was « Hüter,Verteidiger von Haus und Hof » bedeutet.

 

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:

Mittelgrosser bis grosser Hund, rüstig, kräftig gebaut, dennoch elegant. Seine klaren Umrisslinien stellen seine mächtigen Muskeln plastisch dar.

 

WICHTIGE PROPORTIONEN:

Der Hund ist im Rechteck eingetragen , er ist etwas länger als hoch. (11% länger als hoch) Die Länge des Kopfes erreicht 36% der Widerristhöhe.

 

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):

Wächter von Haus und Hof, der Familie und der Viehherde; in der Vergangenheit wurde er zur Bewachung der Rinderherden und auch zur Grosswildjagd verwendet.

 

KOPF:

Breiter, typisch molossoider Kopf; die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang sind leicht konvergierend. Ohne offensichtliche Falten

OBERKOPF :

Schädel: Breit; auf Höhe der Jochbogen, seine Breite ist gleich wie seine Länge. Die konvexe vordere Schädelpartie wird von der Stirne zum Hinterhaupt hin bedeutend flacher. Die mittlere Stirnfurche ist zu erkennen, diese entspringt vom Stop, bis etwa zur Mitte des Schädels.

Stopp:

Ausgeprägt mit deutlich sichtbaren Stirnhöhlen

GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm:

Schwarz, man akzeptiert bei einer grauen Maske einen Nasenschwamm in der gleichen Tonfarbe. Geräumig mit weiten, gut geöffneten Nasenlöchern. Er ist in der Linie des Nasenrückens gelegen.

Fang:

Wesentlich kürzer als der Schädel, in einem Verhältnis von ungefähr 1:2; er ist kräftig, quadratisch und ebenso breit wie lang; seine Vorderfront ist flach; die Seitenflächen des Fangs verlaufen parallel. Von der Seite gesehen ist er tief und der Nasenrücken gerade

Lefzen:

Die Oberlefzen, von vorn betrachtet, bestimmen ein umgekehrtes U; von der Seite betrachtet ist sie mässig überhängend und bedeckt den Unterkiefer, bestimmen somit die die untere Begrenzungslinie des Fangs.

Kiefer / Zähne:

Kiefer sehr breit, dick, mit gebogenen Kieferästen. Leichter Vorbiss bis maximal 5 mm. Zangengebiss zulässig, aber nicht erwünscht.   Backen: Die Kaumuskeln-Region ist voll und klar, aber nicht hervortretend.

Augen:

Mittelgross, nähern sich der ovalen Form, gut voneinander entfernt, nahezu Subfrontal positioniert, leicht vorstehend aber nie in übertriebener Art und Weise. Die Augenlider sind gut am Augapfel anliegend. Die Farbe der Iris ist so dunkel wie möglich, aber in Harmonie mit der Farbe des Haarkleides. Der Ausdruck ist lebhaft und aufmerksam.

Ohren:

Dreieckig, hängend, mit einem breiten Ansatz hoch oberhalb der Jochbogen. die Ohren sind intakt.

Hals :

Kräftig, bemuskelt, gleich lang wie der Kopf.

 

KÖRPER: Die Länge des Körpers übertrifft leicht die Widerristhöhe. Er ist kräftig gebaut, aber nicht untersetzt.

Widerrist: 

Ausgeprägt, höher gelegen als die Kruppe.

Rücken:

Geradlinig, stark bemuskelt und straff.

Lenden :

Kurz und fest.

Kruppe:

Lang und breit, leicht abfallend.

Brust:

Die Brust ist in den drei Dimensionen gut entwickelt und reicht bis zu den Ellenbogen.

RUTE:

Intakt ziemlich hoch angesetzt, an der Wurzel sehr dick. In der Bewegung wird die Rute hoch getragen, aber niemals aufrecht oder geringelt.

GLIEDMASSEN:
Vorderhand :

Schulter:

Lang, schräg, stark bemuskelt.

Oberarm:

Kräftig.

Unterarm :

Gerade, sehr kräftig.

Vorderfusswurzelgelenk und Vordermittelfuss :

Elastisch.

Vorderpfoten :

Katzenpfoten.

HINTERHAND :
Oberschenkel:

Lang, breit, hinterwärts konvex.

Unterschenkel:

Kräftig, nicht fleischig.

Sprunggelenk:

Straff, mässig gewinkelt.

Hintermittelfuss :

Breit, Trocken.

Hinterpfoten : Etwas weniger kompakt als die Vorderpfoten.

 

GANGWERK:

Schritt bodenweit; Trab ausgreifend; der Trab bleibt die bevorzugte Bewegungsart.

 

HAUT : Ziemlich dick, am Unterhautbindegewebe gut anhaftend.

 

HAARKLEID:
Haar
: Kurz, glänzend, sehr dicht, mit dünner Unterwolle aus glasigen Beschaffenheit.
Farbe: Schwarz, bleigrau, schiefergrau, hellgrau, hell falbfarben; Hirschrot, dunkel falbfarben; gestromt (Streifen auf verschieden nuancierter falbfarbener oder grauer Grundfarbe); Falbfarbene und gestromte Hunde haben eine schwarze oder graue Maske, die sich auf den Fang beschränkt und nicht weiter als die Augenlinie reichen darf. Ein kleiner weisser Fleck auf der Brust, an der Spitze der Pfoten und auf dem Nasenrücken wird akzeptiert.

 

GRÖSSE UND GEWICHT :

Widerristhöhe :
Für Rüden                  von 64 bis 68 cm,
Für Hündinnen           von 60 bis 64 cm.
Toleranz                     +/- 2 cm.

Gewicht :
Für Rüden                  45 bis 50 kg,
Für Hündinnen           40 bis 45 kg.
In Bezug auf die Grösse.

 

FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit, das Wohlbefinden des Hundes und der Fähigkeit seine traditionellen Arbeit zu verrichten zu beachten ist.

SCHWERE FEHLER :

●Parallelismusoder ausgesprochene Konvergenz der oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang;

 

Seitenflächen des Fangs konvergierend.

● teilweise depigmentiert.

●Vorbiss über 5 mm.

●Aufrecht getragene oder geringelte Rute.

●Beim Traben beständig im Passgang.

●Ober- oder Untergrösse.

●Das Vorhandensein von Wolfskrallen

 

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:

●Aggressive oder ängstliche Hunde

●Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstőrungen aufweisen,

műssen disqualifiziert werden.

●Divergenz der oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang.

●Total depigmentierter Nasenschwamm.

●Nasenrücken eingesunken oder Ramsnase.

●Rückbiss.

●Partielle oder komplette Depigmentierung der Augenlider; Glasauge; Schielen.

●; Stummelrute.

●Haar halb lang oder ganz kurz; Haarkleid befedert.

●Alle im Standard nicht beschriebenen Farben; ausgedehnte weisse Flecken. 

 

N.B.

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Zur Zucht dürfen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

Cane Corso Club e.V.